Coaching und
Supervision
Es gibt keine allgemeingültigen Definitionen, wie z.B. Coaching, Supervision und Beratung voneinander abzugrenzen sind. Wir sehen große Überschneidungen der Beratungsformen und beschreiben unsere Sicht auf wesentliche profilbildende Schwerpunkte. Aus unserer Sicht stellt Beratung einen Oberbegriff dar, der Coaching und Supervision (und auch vertraglich vereinbarte Fach- bzw. Expertenberatung) einschließt. Überschneidungen sind u.a., dass in beiden Fällen Ziele vereinbart werden und dass in beiden Fällen Reflexionsprozesse einen hohen Stellenwert haben.
Supervision
Der profilbildende Hauptschwerpunkt von Supervision ist für uns, dass sie einen identitätsstiftenden reflexiven Charakter hat. Supervisor*in und Klient*in bzw. Gruppe schauen von einer Metaebene auf eine Tätigkeit bzw. ein Arbeitsfeld und reflektieren diese aus verschiedenen möglichen Blickwinkeln. Das beinhaltet, dass manchmal zu Beginn des Prozesses noch nicht absehbar sein muss, was am Ende als Ergebnis herauskommt. Der Begriff ist häufig aus einem sozial-gesundheitlichen Kontext bekannt und hat einen salutogenen Anspruch. Außerdem nützt Supervision einer sich stets weiter entwickelnden Professionalisierung, egal welches professionelle Level gegenwärtig schon erreicht ist. Sie wird in Einzel- und Gruppensettings angewandt. Supervisionsformen sind einerseits Fall- bzw. Projektsupervision, in der Praxisfälle thematisiert werden. Dafür ist für den*die Supervisor*in eine für das jeweilige Anwendungsfeld passende Berufsfeldkompetenz und Berufsfelderfassungskompetenz wichtig. Andererseits sind davon zu unterscheiden die Teamsupervision und die Organisationssupervision. Der*die Supervisor*in benötigt hier insbesondere Kenntnisse und Kompetenzen zu Teamentwicklungsprozessen und Führungsgestaltung und Konzepte und Modelle zur systemischen Organisationsanalyse. Eine zeitliche Begrenzung von Supervision ist nicht zwangsläufig vorgegeben, wenn auch im längeren Verlauf der Zeit ein Wechsel eines*r Supervisor*s*in irgendwann nützlich sein mag, um weiterhin einen Blick von außen zu gewährleisten.
Coaching
Zum Coaching gehört für uns das Festlegen von Zielen, welche durch das Coaching erreicht werden sollen. Als weiteres Kennzeichen von Coaching sehen wir, dass es in der Regel in einen beruflichen bzw. Organisations-Kontext gestellt ist und häufig die Persönlichkeitsentwicklung von Führungskräften als Grundthema einschließt. Coaching eines Teams ist mit sinngemäßen Kriterien eingeschlossen. Das Coaching ist in der Regel ein zeitlich begrenzter individueller Beratungsprozess, der endet, wenn die vereinbarten Lern- bzw. Entwicklungsziele erreicht sind und/oder das Performing der Führungskraft bzw. des Teams im vorher als Ziel beschriebenen förderlichen funktionellen Maße gelingt.
Individuell vereinbarte Beratungsform
Wegen der begrifflichen Unschärfen und Überschneidungen der Beratungsformen ist uns das Auftragsklärungsgespräch zu Beginn besonders wichtig. Hier klären und vereinbaren wir gemeinsam mit Ihnen als Auftragsgeber*in und Klient*in, was Sie sich wünschen, was Sie benötigen und was das Ziel bzw. die Ziele des Beratungsprozesses sind. Wir klären auch ab, wofür wir und wofür Sie als Klient*in jeweils dabei Verantwortung übernehmen und was wir und Sie dazu im Beratungsprozess einbringen und voneinander erwarten dürfen. Dabei ist uns auch besonders wichtig, dass wir ethische Fragestellungen beachten und Sie unterstützen bei einem verantwortlichen Umgang mit ethischen Dilemmata.
Wir stimmen mit dem Selbstverständnis und den Ethikrichtlinien des europäischen Berufsverbandes für Supervision und Coaching (EASC) und mit dem Beratungsverständnis der Fachgruppe Beratung der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse (DGTA) und den ethischen Richtlinien der DGTA/EATA überein und sind in diesen Verbänden Mitglied. Besonders bedeutsam finden wir die Merkmale „dialogische, wertschätzende Begegnung und Beziehung“, „Grundlage professioneller Ethik und Werteorientierung“, „Ressourcenorientierung“, die erklärte Zielsetzung der „Schaffung neuer […] Optionen“ und die „Verträge als Basis“.